Nara lässt sich ebenso wie Himeji wunderbar bei einer Tagestour ab Osaka entdecken. Wir sind mit der JR Yamatoji Line von Osaka Station bis Nara Station gefahren. Die Fahrtzeit betrug ungefähr 50 Minuten.

Nara ist vor allem für die vielen in der Stadt herumlaufenden Sikahirsche bekannt, zu denen ich euch gleich mehr erzähle. Zuerst aber nehme ich euch mit auf einen Rundgang.

Gango-ji

Bild vom Gango-ji Tempel
Gango-ji Tempel

Wir sind zuerst dem Verlauf der Sanjo-dori gefolgt, der Hauptstraße, die vom Bahnhof auf geradem Weg Richtung Nara-Park führt. Am Sarusawa-ike Teich haben wir uns rechts gehalten, um den Gango-ji Tempel zu besichtigen.

Der Gango-ji gilt als der älteste buddhistische Tempel Japans und ist Teil einer Anzahl von Tempeln, welche die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt hat. Er findet in Reiseführern nicht soviel Beachtung wie z. B. der Todai-ji Tempel, ist dafür aber auch nicht so überlaufen. Ihr zahlt 500 Yen Eintritt pro Person und bekommt faszinierende Schätze, wie die 5-stöckige Miniatur-Pagode und den Zen-Raum zu sehen. Auf dem Gelände des Tempels befinden sich außerdem zahlreiche Steinlaternen und Grab-Figuren.

Kofuku-ji

Am Kofuku-ji Tempel
Am Kofuku-ji Tempel

Vom Gango-ji Tempel ging es wieder zurück Richtung Sanjo-dori , um den Kofuku-ji zu besichtigen. Der Tempel besteht aus mehreren Gebäuden, u.a. den drei goldenen Haupthallen:

  • der zentralen Halle Chukondo (seit 2010 arbeitet man hier an der Neuerrichtung, Fertigstellung voraussichtlich Herbst 2018)
  • der nördlichen Halle Hokuendo
  • der östlichen Halle Tokondo, die ihr oben im Bild seht

Desweiteren befinden sich auf dem Gelände des Tempels eine dreistöckige Pagode (die Sanjunoto) und die Gojunoto, eine fünfstöckige Pagode (ebenfalls oben im Bild zu sehen), die mit über 50m Höhe die zweitgrößte Pagode in Japan ist.

Todai-ji

Bild vom Todai-ji Tempel
Todai-ji Tempel

Direkt hinter dem Kofuku-ji Tempel beginnt der Nara-Park, in dem sich der sicherlich bekannteste Tempel der Stadt befindet: der Todai-ji. Fast möchte ich sagen: vergesst die Wegweiser, folgt einfach den Sikahirschen. Denn die ersten sind uns am Kofuku-ji begegnet und je näher wir dem Todai-ji kamen, desto mehr wurden es. 😉

Die Haupthalle des Todai-ji ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt und beherbergt eine riesige buddhistische Bronzestatue. Die Figur ist über 15m hoch und besteht aus mehr als 450 Tonnen Kupfer. Ein Besuch lohnt sich. Der Eintritt liegt bei 500 Yen pro Person.

Nara-Park

Bild von Sikahirschen im Nara-Park
Kleine Sikahirsche im Nara-Park

Es gibt über 1.200 wilde Hirsche im Nara-Park. Sie sind als lebende Nationalschätze gesetzlich geschützt, denn sie gelten im Shintoismus als heilige Götterboten.

Man trifft sie nicht nur im Park, sondern auch auf öffentlichen Straßen – ihr müßt sie also nicht lange suchen. 😉 Überall werden Hirschkekse (Shika-Sembei) verkauft, damit Touristen die unterhaltsamen Gesellen füttern können. Während euch einige Exemplare an der Kleidung zupfen und schnell aufdringlich werden, folgen andere ganz der japanischen Tradition und verbeugen sich höflich (wirklich!), um etwas Fressbares zu erhalten.

Übrigens: Nara ist nicht der einzige Ort, an dem ihr den Sikahirschen auf diese Art und Weise begegnet. Auch auf der Insel Miyajima (bei Hiroshima) trefft ihr sie in großer Zahl an.

Bild vom Sagi-ike See
Sagi-ike See

Wer den neugierigen Sikahirschen und den vielen Touristen rund um die Tempel in Nara entkommen möchte, kann mit einem Ruderboot eine kleine Runde auf dem Sagi-ike See drehen, der sich ebenfalls im Nara-Park befindet, oder im Schatten des Pavillons dösen. Diejenigen, die es noch entspannter mögen, lassen sich in einer Rikscha durch die Stadt chauffieren.

Reisetipp
Bild eines Erdbebensimulators
Erdbebensimulator im Okumura Commemorative Museum

Wenn ihr auf dem Weg vom Kofuku-ji zum Todai-ji das Nationalmuseum rechter Hand hinter euch lasst, seht ihr ein paar Meter weiter das Okumura Commemorative Museum auf der linken Straßenseite.

In der Eingangshalle befindet sich ein Erdbebensimulator, den ihr kostenfrei ausprobieren könnt. Bei der Simulation verschiedener Erdbeben erfahrt ihr die Erschütterungen, wie man sie z. B. bei einem Erdbeben der Stärke 6 in einem seismisch isolierten Gebäude fühlt.

Wenn ihr Fragen zu Nara habt, könnt ihr gern die Kommentarfunktion nutzen. Ich unterstütze euch auch mit Tipps zu Osaka und hoffe, ihr findet ein paar Inspirationen für eure Reise nach Japan auf meiner Website.

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