Reisetipps für ein Wochenende in Prag. Die Stadt lockt mit beeindruckender historischer Architektur, leckerer tschechischer Küche und zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Prag ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik und hat etwa 1,3 Millionen Einwohner. Sie ist die historische Hauptstadt Böhmens und war einst bedeutende königliche und kaiserliche Residenzstadt im Römischen Reich. Das historische Stadtbild ist geprägt von Gotik, Barock und zahlreichen Türmen und lädt zu einem ausgiebigen Stadtbummel ein. Wie kommt man hin?
Anreise
Wir sind Ende Januar 2019 mit Lufthansa von Frankfurt nach Prag geflogen. Die Flugzeit beträgt etwa 45 Minuten. Wenn ihr nach Ankunft am Václav Havel Airport Prague mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Prager Innenstadt fahren wollt, solltet ihr insgesamt etwa 40 Minuten einkalkulieren.
Busse sind die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel, die den Flughafen mit der Stadt verbinden. Wir empfehlen euch die Buslinie 119, die alle drei Terminals des Flughafens anfährt und etwa alle 7-10 Minuten zwischen dem Airport und der Metro-Station Nádrazí Veleslavín verkehrt. 7 Stationen fahrt ihr mit der grünen Metrolinie z. B. bis zur Station Muzeum, wo ihr euch dann auch schon mitten im Zentrum der Stadt am Wenzelsplatz befindet.
Das Nahverkehrsnetz in Prag ist sehr übersichtlich. Es gibt nur drei Metrolinien: eine rote, eine gelbe und eine grüne, so dass sich Touristen, die die Stadt zum ersten Mal besuchen, sehr gut orientieren können.
Auch Fahrkarten sind an einem der Automaten in den Metrostationen einfach zu erwerben. Ihr könnt ein Ticket für 30min, 90min oder 24 Stunden kaufen. Nach Entwerten des Tickets kann dieses für alle öffentlichen Verkehrsmittel im angegebenen Zeitraum in der Stadt genutzt werden. Wir hatten uns für die 24 Stunden Variante entschieden, die 110 CZK und damit umgerechnet nur etwa 4,30 EUR pro Person kostet.
Sehenswürdigkeiten in Prag
Karlsbrücke
Die Karlsbrücke, welche die Prager Kleinseite mit der Altstadt verbindet, ist ein wahrer Touristenmagnet. Sie wird auf der östlichen Seite vom Altstädter Brückenturm und im Westen von den Kleinseitner Brückentürmen flankiert. 30 steinerne Skulpturen von Heiligen und Patronen begleiten Besucher beim Spaziergang über die Moldau. Straßenkünstler fertigen auf Wunsch Porträtmalereien oder Karikaturen an.
Tipp: Wer in einem Hotel in der Nähe übernachtet, sollte der Karlsbrücke auch nach Einbruch der Dunkelheit einen Besuch abstatten, wenn Lichter und Laternen für eine tolle Stimmung sorgen und ein romantisches Ambiente zaubern.
Prager Burg
Die Prager Burg „bildet das größte geschlossene Burgareal der Welt“ (Wikipedia). Sie war Sitz von Herzögen, Königen und Kaisern und ist heute Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik.
Das die Burg das meistbesuchte Baudenkmal Tschechiens ist, merkten wir sogar bei Wind und Schnee im kalten Monat Januar, als wir die weitläufige Anlage über die Schlossstiege betraten. Es zieht viele Touristen aus aller Welt hierher. Die Gartenanlagen der Prager Burg sind im Winter leider geschlossen, doch die Burganlage ist von 6 – 22 Uhr kostenlos zugänglich. Am Eingang müsst ihr euch einer kurzen Sicherheitskontrolle unterziehen; wir nehmen an, dass hier in der Hauptsaison mit Zeitverzögerungen zu rechnen ist.
Zu den wesentlichen Bestandteilen des Komplexes gehören u.a. drei Burghöfe, der Veitsdom im innersten Burghof, Königspalast und Heilig-Kreuz-Kapelle im zweiten Burghof und das Goldene Gässchen mit dem Haus Nr. 22, in dem Franz Kafka 1917 vorübergehend lebte.
Altstädter Ring
Der Altstädter Ring ist ein großer Marktplatz in der Prager Altstadt und eine der „Must see“ Sehenswürdigkeiten, denn hier befinden sich das historische Rathaus, die Teynkirche, das Jan-Hus-Denkmal und viele beeindruckende Renaissance- und Barockhäuser.
Die Prager Rathausuhr ist eine weltweit bekannte astronomische Uhr aus dem Jahr 1410. Zu jeder vollen Stunde (zwischen 9 – 22 Uhr) erscheinen in den beiden Fenstern der Uhr die Figuren der zwölf Apostel. Dementsprechend voll wird es am Altstädter Ring, wenn sich Touristen vor der Uhr versammeln und ihre Handys zücken, um das Schauspiel aufzunehmen. Der Turm des Rathauses kann ebenfalls besichtigt werden (Aufzug und barrierefreier Zugang sind vorhanden), um die Aussicht über die Altstadt zu genießen.
Wer vom Altstädter Ring auf der Kaprova in Richtung Moldau schlendert, macht rechterhand noch einen Abstecher zum Alten Jüdischen Friedhof, bevor es weiter zum Rudolfinum geht. Hierbei handelt es sich um ein Konzert- und Galeriegebäude, in dem die Tschechische Philharmonie ihren Sitz hat. Es besteht aus hellem Sandstein und erinnert an die Dresdner Semperoper.
Wenzelsplatz
Der Wenzelsplatz befindet sich in der Prager Neustadt und entspricht eher einer Prachtstrasse. Er gehört zu den größten städtischen Plätzen in Europa. Den oberen baulichen Abschluss des Platzes bildet das Nationalmuseum, in dem sich eine archäologisch-historische, eine mineralogische, eine zoologische und eine anthropologische Abteilung befinden.
Vor dem Prager Nationalmuseum befindet sich ein Mahnmal für Jan Palach und Jan Zajíc. Beide Studenten verbrannten sich 1969 selbst, aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings. Da sich dieses Ereignis zum Zeitpunkt unseres Besuches zum 50. Mal jährte, fanden sich zahlreiche Blumen und Kerzen an der Gedenkstätte der beiden. Rund um das Denkmal gab es eine Ausstellung über das Leben und die Tat von Jan Palach sowie über die anschließenden Reaktionen im In- und Ausland.
Wer mehr über Jan Palach erfahren möchte, findet auf der Website janpalach.cz ein multimediales Projekt der Karlsuniversität Prag mit vielen Informationen.
Hotelempfehlung in Prag
Wir haben während unseres Aufenthalts in Prag zwei Nächte im Iron Gate Hotel & Suites verbracht. Das 5-Sterne-Hotel ist in einem historischen, von der UNESCO geschützten Gebäude aus dem 14. Jahrhundert untergebracht. Die Suiten sind individuell und mit antiken Holzmöbeln ausgestattet, faszinieren mit bemalten Holzdecken, wunderschönen Ornamenten und bunten Gemälden.
Das Hotel ist wirklich empfehlenswert, denn es liegt mitten in der historischen Altstadt, so dass ihr bequem zu Fuß die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erreicht.
Adresse: Michalská 19, 110 00, Praha 1
Restaurant-Tipp
Wenn ihr die tschechische Küche probieren, kulinarische Highlights und wirklich erstklassigen Service genießen wollt, empfehlen wir euch das Restaurant „czech slovak“. Es befindet sich in Familienbesitz und man legt hier ganz besonderen Wert darauf, einzelne Zutaten und deren Herkunft zu beschreiben. Verschiedene Weine inklusive dem hauseigenen werden zum Probieren angeboten, um die Entscheidung zu erleichtern. Das Ambiente und die Livemusik am Piano tun ihr Übriges, um für einen unvergesslichen Abend zu sorgen.
Adresse: Újezd 20 Praha 1, Öffnungszeiten Mo – So 12:00 – 23:00 Uhr
Von A nach B
Wie ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen in die Stadt kommt, haben wir ja eingangs bereits erwähnt. Hier stellen wir euch noch ein paar Fortbewegungsmittel vor, die auch als wunderbare Schlechtwetteralternative dienen.
Wer nicht gern zu Fuß unterwegs oder in seiner Mobilität eingeschränkt ist, nimmt die Straßenbahn. Prag verfügt über ein dichtes Liniennetz, das jeden Stadtteil abdeckt. Auf manchen Straßen in der Innenstadt verkehren so viele Bahnlinien, dass quasi zu jeder Minute eine Straßenbahn in die eine und in die andere Richtung fährt.
Die Prager Innenstadt ist voller Oldtimer, so dass man sich ein bisschen in die 20er und 30er Jahre zurückversetzt fühlt. Verschiedene Unternehmen bieten den Touristen damit Stadtrundfahrten an. Über Preise und die Dauer der Fahrten ist uns nichts bekannt, aber es gibt wohl verschiedene Sammelpunkte wie z. B. in der Nähe des Franz-Kafka-Museums.
Bei sonnigem Wetter empfehlen wir euch eine Fahrt mit der Petřín Standseilbahn, die euch auf den Laurenziberg bringt. Die Talstation befindet sich in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle Újezd. Ihr könnt die Bahn, die je nach Saison alle 10-15 Minuten verkehrt, mit einem Ticket der öffentlichen Verkehrsmittel nutzen (Ticketautomaten in der Eingangshalle).
Oben angekommen (der Hügel hat eine Höhe von etwa 325m) habt ihr verschiedene Optionen. Ihr könnt den Aussichtsturm, der dem Pariser Eiffelturm nachempfunden wurde, erklimmen oder z. B. das Štefánik-Observatorium besuchen. Zahlreiche Gärten und Parkanlagen laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Wer möchte, folgt den Pfaden entlang der Hungermauer und genießt auf dem Fußweg zurück in die Stadt die schönen Ausblicke.
Fazit
Eine Reise nach Prag lohnt sich. Wer sich für europäische Geschichte, Architektur, Literatur und Kunst interessiert, nur tschechische Biere kennt, die tschechische Küche aber noch nie probiert hat, der sollte die wunderschöne Stadt an der Moldau besuchen.
Auch Geocacher kommen voll auf ihre Kosten. Unser Favourit: „Vaclavske namesti“ am Wenzelsplatz. Der hat sage und schreibe 1.925 Favoritenpunkte (Stand FEB2019)! 🙂