Ein Tagesausflug nach Fraser Island
Fraser Island liegt etwa auf halber Strecke zwischen Brisbane und Rockhampton im Bundesstaat Queensland. Mit einer Länge von 124 km, einer durchschnittlichen Breite von 15 km und einer Gesamtfläche von 1.840 Quadratkilometern ist sie die größte Sandinsel der Welt.
Wer Fraser Island besucht, egal ob als Tagestourist oder Übernachtungsgast, nutzt in den meisten Fällen die Fähren ab River Heads, etwa 15 km südlich von Hervey Bay. Hier werden täglich drei Fährverbindungen von Fraser Venture zum Wanggoolba Creek (Überfahrt dauert etwa 30 Minuten) und drei Verbindungen mit der Kingfisher Bay Fähre zum Kingfisher Bay Resort angeboten. Eine Alternative zu Fährüberfahrten ab River Heads sind Touren ab Rainbow Beach.
Fraser Explorer Day Tour
Wir sind im Rahmen der Fraser Explorer Day Tour auf der Insel gewesen. Der Preis liegt bei AUD 199 pro Person und beinhaltet:
- Bustransfer vom / zum Hotel und Fährüberfahrten
- Geführte Tour in einem 4-Wheel-Drive Fahrzeug
- Büffet Lunch im Eurong Beach Resort
- Gebühren für den Nationalpark
Die Fraser Explorer Day Tour beginnt mit der Abholung am Hotel zwischen 07:00 – 8:00 Uhr morgens, da die Fähre um 08:30 Uhr ablegt. Zu den Highlights der Tour gehören:
- S.S. Maheno Schiffswrack
- Sandformationen „The Pinnacles“
- Eli Creek
- Central Station / Wanderung am Wanggoolba Creek
- Lake McKenzie (also Badesachen nicht vergessen)
- 75 Mile Beach
Tour buchen oder Mietwagen fahren?
Wer sich an dieser Stelle fragt, ob er eine geführte Tour buchen oder doch lieber das eigene Auto bzw. den Mietwagen nehmen sollte, dem hilft vielleicht das folgende Bild bei der Entscheidungsfindung. 😉
Nicht jedes Fahrzeug darf die sandigen Pisten befahren und nicht jedes Fahrzeug, das sie befahren darf, kommt heil wieder zurück. Informiert euch also gut über die Strand- und Straßenverhältnisse der Insel, bevor ihr euch für eine Selbstfahrertour entscheidet, um Stress zu vermeiden. Auch Ebbe und Flut müssen berücksichtigt werden, um den 75 Mile Beach Highway nutzen zu können.
Dieser ist im Übrigen einfach großartig! Mit 80 km/h auf dem Sand direkt am Strand entlang zu fahren, war für uns eine völlig neue Erfahrung. Da ein paar Highlights der Tour direkt am 75 Mile Beach Highway liegen, macht euch der Tour Guide vor dem Aussteigen aus dem Bus immer auf mögliche Gefahren aufmerksam. Hier gilt es nicht nur auf schnell fahrende Fahrzeuge zu achten, sondern auch auf startende und landende Kleinflugzeuge.
Total entspannt ist im Übrigen die Nutzung von Drohnen (und das trotz Flugverkehr). Teilt eurem Tour Guide einfach mit, dass ihr eine Drohne dabei habt und gern ein paar Aufnahmen aus der Luft machen möchtet. Ihr solltet nur darauf achten, am Strand zwischen Fahrzeug und Landseite zu bleiben und immer nach möglichen Kleinflugzeugen Ausschau zu halten.
S.S. Maheno Schiffswrack
Da Fraser Explorer Tours an einem Tag oft mehrere Touren gleichzeitig anbietet (je nach Saison und Nachfrage), werden die einzelnen Highlights der Tour von den jeweiligen Bussen zeitlich versetzt angesteuert. Bei uns ging es nach einem kurzen Stopp am Eurong Beach Resort zunächst zum S.S. Maheno Schiffswrack.
Bei dem Wrack handelt es sich um einen ehemaligen Luxusliner, der 1935 während eines Zyklons auf Grund lief. Da Versuche, das Schiff freizubekommen, scheiterten, liegt es noch heute am Strand und ist damit eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten für Touristen.
The Pinnacles
Nächster Halt unserer Tour waren „The Pinnacles“, Sandformationen, die im Laufe von Hunderttausenden von Jahren entstanden sind. Die Sandschichten sind ein Ergebnis von Wind und Regen und bestehen aus einer Mischung aus Sand und Lehm.
„The Pinnacles“ befinden sich nördlich des S.S. Maheno Schiffswracks. Angeblich gibt es hier 72 verschiedene Farbtöne zu sehen. Die Farbunterschiede sind vom Eisengehalt abhängig: je nachdem, ob viel oder wenig Eisen enthalten ist, verfärben sich Sand und Lehm entweder gelb, orange oder rot. Es gibt einen kleinen Weg, so dass man sich das Farbenspiel aus der Nähe anschauen kann.
Eli Creek
Eli Creek ist der längste Bach am östlichen Strand von Fraser Island, durch den stündlich bis zu vier Millionen Liter Wasser ins Meer gelangen. Es ist ein beliebter Platz zum Picknicken. Ein Holzsteg folgt dem Bachlauf bis zu einer Brücke, an der man ins Wasser steigen kann, um zu schwimmen, barfuß hindurchzuwaten oder sich z. B. auf einem Schwimmring flussabwärts treiben zu lassen.
An dieser Stelle unserer Tour sind wir einem Wildhund begegnet, dem australischen Dingo. Es leben einige dieser Tiere auf der Insel. Ihr solltet ihnen mit einem gewissen Sicherheitsabstand und etwas Zurückhaltung begegnen, außerdem keine Lebensmittel offen mit euch herumtragen. Es gibt leider immer wieder Zwischenfälle, bei denen Menschen verletzt werden.
Bevor es vom Eli Creek aus zurück Richtung Eurong Beach Resort ging, bot man uns für AUD 80 pro Person die Möglichkeit an, mit einem Kleinflugzeug einen kurzen Rundflug zu machen und später wieder am Strand zu landen. Ein paar unserer Mitreisenden nutzten die Chance, während wir mit dem Bus vorausfuhren, ihnen wenig später bei der Landung zusahen und sie wieder einsammelten.
Kurz vor 13 Uhr waren wir am Hotel, wo uns ein reichhaltiges Mittagsbüffet erwartete, für das im Rahmen der Tour etwa 45 Minuten Zeit eingeplant sind.
Wanggoolba Creek Walk
Nach dem Lunch fuhren wir zur Central Station. An diesem Platz, einst Zentrum der Forstwirtschaft auf Fraser Island, standen einmal etwa 30 Häuser und sogar eine Schule für die Kinder der Holzfäller.
Heute ist dieser Bereich ein beliebter Picknick- und Campingplatz und Ausgangspunkt für eine Reihe von Wanderwegen. Wir sind einem kleinen Rundweg entlang des Wanggoolba Creek gefolgt, an dessen Ufern der seltene Riesenfarn (Angiopteris evecta) wächst.
Lake McKenzie
Letzte Station der Fraser Explorer Day Tour ist der wunderschöne Lake McKenzie. Er ist einer von fast 200 Süßwasserseen auf der Insel mit unglaublich klarem Wasser und traumhaft weißem Sand. Tatsächlich hat uns der Strand am Lake McKenzie besser gefallen, als der Whitehaven Beach in den Whitsundays.
Die Zeit, die ihr am See verbringen dürft, hängt davon ab, wann ihr dort ankommt, denn es gilt anschließend die Fähre um 17 Uhr zu kriegen. Wir hatten eine Stunde, um Drohne zu fliegen, die Zehen im Sand zu vergraben und ausgiebig zu schwimmen.
Kleiner Hinweis: auf dem unteren Bild könnt ihr anhand der Wasserfärbung gut erkennen, dass der Untergrund nach ein paar Metern steil abfällt. Hier ist also Vorsicht geboten, vor allem wenn man mit Kleinkindern ins Wasser geht.
Fazit
Die Fraser Explorer Day Tour war neben unserem Tagesausflug zu den Whitsundays und in den Daintree-Nationalpark unser absolutes Australien-Highlight. Lasst euch diese Tour nicht entgehen, wenn ihr in Queensland seid.
Anmerkung: Wenn euch eure Australienreise so wie uns im April dorthin führt, genießt ihr auf der Rückfahrt vom Wanggoolba Creek nach River Heads einen wunderschönen Sonnenuntergang (sofern das Wetter mitspielt). Was mich persönlich in Australien immer wieder total begeistert hat, sind die unglaublich beeindruckenden Wolkenformationen.
Weitere Infos zu Fraser Island findet ihr auf der Website von Fraser Explorer Tours.
Hotelempfehlung
Wir haben zwei Nächte im Best Western Plus Quarterdecks Retreat in Hervey Bay verbracht. Bei den Unterkünften in der weitläufigen Anlage handelt es sich um sehr komfortable und geräumige Appartments, die keine Wünsche offen lassen. Ihr habt sogar einen eigenen Carport mit direktem Zugang zum Wohnbereich.
Wir hatten lange im Voraus gebucht und etwa EUR 100 pro Nacht (ohne Frühstück) gezahlt. Top Preis-Leistungsverhältnis und daher absolut empfehlenswert.
Reisetipp
Egal, ob ihr eure Queenslandreise in Cairns oder in Brisbane startet: plant einen Stopp am „Carlo Sandblow“ (etwa 130 km südöstlich von Hervey Bay) ein.
Am Ende des Cooloola Drive (für euer Navi) befindet sich ein Parkplatz. Von dort führt ein etwa 600m langer Waldweg zu einer über 15 Hektar großen Sanddüne, dem „Carlo Sandblow“. Die Düne liegt so hoch, dass es keinen direkten Zugang zum Meer gibt. Dafür geniesst ihr einen wunderbaren Ausblick auf den Rainbow Beach. Einheimische kommen gern zum Sonnenuntergang hierher.
Weitere Infos gibt’s auf der Website von Tourism & Events Queensland.