Ich bin im Juli 2018 zum dritten Mal nach Tel Aviv geflogen. Da ist es an der Zeit, einen Blogbeitrag zu schreiben und euch die Stadt näher vorzustellen.
Tel Aviv ist nicht nur Ziel von Geschäftsreisenden, sondern auch für Urlauber absolut empfehlenswert. In diesem Beitrag findet ihr Infos zu den Themen Einreise und Sicherheit, dazu ein paar Restaurant-Empfehlungen und eine Liste der Dinge, die man in dieser aufregenden Metropole gesehen haben sollte.
Anreise
Lufthansa fliegt täglich nonstop von Frankfurt nach Tel Aviv. Die Flugzeit beträgt dabei ca. 3:45h. Am Frankfurter Flughafen wird für diese Nonstop-Verbindung das Gate C13 im Terminal 1 genutzt, wo es einen separaten Sicherheitsbereich für Fluggäste nach Tel Aviv gibt. Die Kontrollen sind hier sehr viel ausführlicher als an anderen Sicherheitskontrollpunkten. Da heißt es dann beim Abtasten des Körpers: „Ich untersuche jetzt Ihren BH …“, „Ich untersuche jetzt Ihren Hosenbund …“. Da darf man nicht zimperlich sein. Sicherheit geht schließlich vor.
Lufthansa bietet während des Fluges ein vielseitiges Menü an, das mir persönlich immer sehr gut gefallen hat. Es stehen zwei warme Mahlzeiten zur Auswahl, dazu gibt es ein Brötchen, Butter, Käse, ein Stück Kuchen und etwas Salat (bei Abflug um 10:20 Uhr).
Ben Gurion Airport
Wenn ihr am Ben Gurion Airport in Tel Aviv gelandet seid, müsst ihr euch erst einmal in Geduld üben, denn an der Immigration kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Das liegt daran, dass man nicht einfach nur den Reisepass kontrolliert, sondern euch auch ein paar Fragen stellt. Das können Fragen nach dem Grund eures Aufenthaltes sein oder man möchte wissen, wo ihr gerade herkommt und in welchem Verhältnis ihr zu der Person steht, die mit euch reist.
Für die anschließende Suche nach einem Taxi, kommen hier noch ein paar Hinweise:
- nehmt am Airport den Ausgang 21 oder 23 (dafür fahrt ihr in der Ankunftshalle mit der Rolltreppe eine Etage höher)
- begebt euch draußen zum „Taxi Dispatcher“, einem kleinen Schalterhäuschen, wo ihr einem Mitarbeiter sagt, wo ihr hinwollt und dafür einen Beleg erhaltet, der den ungefähren Fahrpreis angibt (so kann euch der Taxifahrer später nicht über’s Ohr hauen)
- Achtung: besorgt euch im Vorfeld ein paar Schekel, denn auch wenn der Taxifahrer behauptet, Kreditkarten zu akzeptieren, wird er später so tun, als würde eure Kreditkarte nicht funktionieren und glaubt mir, auf die anschließenden Diskussionen habt ihr keine Lust
- eine Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt von Tel Aviv kostet knapp 120 ILS (ca. 28 Euro)
Hotels in Tel Aviv
Eins vorneweg: wer kann, nimmt sich ein Hotel am Strand, denn der ist wirklich unglaublich! Ich hatte das Glück und durfte zweimal im Park Plaza Orchid nächtigen. Vorteile des Hotels: Gäste nutzen kostenfreies WLAN, können im Pool entspannen, kostenlos Fahrräder ausleihen, ein leckeres und umfangreiches Frühstücksbüffet sowie von den Zimmern in den oberen Etagen einen traumhaften Ausblick genießen. Weiterempfehlung: Ja!
Im Juli 2018 habe ich zwei Nächte im Leonardo City Tower Hotel im Stadtteil Ramat Gan verbracht. Dieses Hotel hat zwar ebenfalls einen Pool und bietet auch ein leckeres und umfangreiches Frühstücksbüffet an, ist aber ansonsten einfach nur zweckdienlich, wenn man wie ich zum Arbeiten ins Büro nebenan muss. Weiterempfehlung: Nein.
Sehenswürdigkeiten
Wenn man geschäftlich in Tel Aviv ist, bleibt nicht viel Zeit, um die Stadt zu entdecken. Wer aber erst um 9 Uhr im Büro sein muss, stellt sich den Wecker und verlegt die Sightseeing Tour auf die frühen Morgenstunden. 😉
Da das Park Plaza Orchid Hotel, wie bereits erwähnt, Fahrräder verleiht, hab ich mich um 6 Uhr morgens in den Sattel geschwungen. Zu dieser Tageszeit sind bereits viele Jogger auf der langen und breiten Strandpromenade unterwegs, da es in Tel Aviv tagsüber sehr heiß werden kann.
Old Jaffa
Vom Park Plaza Orchid Hotel bis nach Old Jaffa sind es ungefähr 4 Kilometer, die man mit dem Fahrrad entspannt auf der Strandpromenade zurücklegen kann. Die alte Hafenstadt ist zu einem Hotspot für Touristen geworden, seitdem man sie restauriert hat.
Im Labyrinth der Gassen gibt es viele kleine Läden, in denen Schmuck, Kitsch und Kunst verkauft wird. Hier könnt ihr auch „Hamsa“-Schmuckstücke erwerben, die „heiligen fünf Finger“, die Glück bringen und vor Unheil bewahren sollen.
Wunderschön ist der Blick, den man von den Gärten in Ufernähe genießt: vor euch erstrecken sich der lange Sandstrand und die Promenade, dahinter ragt die Skyline der israelischen Metropole auf. Die Sonnenuntergänge sollen hier spektakulär sein.
Sarona
Sarona war ursprünglich eine Templer-Kolonie, ein deutsches Dorf mitten in Tel Aviv. 1871 haben sich hier württembergische Pietisten niedergelassen und solide Häuser gebaut, zu deren typischen Merkmalen hölzerne Fensterläden, rote Ziegeldächer und Wetterfahnen gehörten – so wie man es aus der deutschen Heimat kannte. Dann war das Gebiet jahrzehntelang militärische Sperrzone, sollte sogar abgerissen werden.
Heute ist es ein beliebtes Ausgehviertel, in dem sich Restaurants, Boutiquen und Modegeschäfte befinden. Zwischen den 37 historischen Häusern, die restauriert wurden und heute unter Denkmalschutz stehen, hat man eine parkähnliche Anlage geschaffen, in der sich vor allem am Abend Touristen tummeln.
HaTachana
HaTachana ist ein altes Bahnhofsgelände, das nach aufwendiger Restaurierungsphase zu neuem Leben erweckt wurde. Da wo früher die Eisenbahnlinie von Jaffa nach Jerusalem begann, befindet sich heute ein kultureller Treffpunkt für Jung und Alt. Bars, Restaurants und Boutiquen laden zum Verweilen und Shoppen ein.
Das Areal befindet sich zwischen dem Stadtteil Neve Tzedek und dem Strand. Direkt davor gibt es einen großen Parkplatz.
Neben den oben genannten Sehenswürdigkeiten, hat Tel Aviv noch viele weitere Highlights zu bieten, von denen ich zwar kein Bildmaterial vorliegen habe, die aber unbedingt auf eure Tel Aviv Bucket List sollten:
- Stadtteil Neve Tzedek
- Rothschild Boulevard
- Jarkon-Afek-Nationalpark
Sicherheit
Ihr habt euch bestimmt schon gefragt, wie sicher man sich in Tel Aviv fühlt, gerade wenn man wie ich als Frau allein unterwegs ist. Ich kann euch nur sagen: ich fühle mich in dieser Stadt nicht sicherer oder unsicherer als in anderen europäischen oder asiatischen Großstädten.
Im Gegenteil: terroristische Anschläge im eigenen Land und bei unseren europäischen Nachbarn haben mein Sicherheitsgefühl auf Reisen gestärkt und nicht geschwächt. Denn wenn man sich vergegenwärtigt, dass jederzeit und überall etwas passieren kann, dann ist Tel Aviv einfach nur eine von vielen wunderschönen Städten, die man kennenlernen möchte und dank unbegrenzter Reisemöglichkeiten auch kennenlernen kann und sollte. Ich habe mich in dieser Stadt immer sehr wohl gefühlt.
Die leckere israelische Küche
Wie ich sie liebe! Ich habe noch von keinem anderen Land behaupten können, dass ich einfach nur wegen des Essens hinfliegen würde. Okay, nicht nur wegen des Essens – der israelische Rotwein ist ebenfalls ein absoluter Genuss! Die Art der Zubereitung und die frischen Zutaten machen die vielfältige Küche in Israel wirklich einzigartig.
Was ihr unbedingt probieren solltet:
- Israelisches Frühstück mit frischen Salaten
- Israelisches Hummus (als Hauptgang mit oder ohne Pita)
- Falafel
- Israelische Medjool-Datteln
- Israelisches Dessert (z. B. Baklava oder Halva)
Israelischer Wein
Der Weinbau hat in Israel eine lange Geschichte, wobei der moderne israelische Weinbau maßgeblich von Baron de Rothschild beeinflusst wurde. Zu den größten Weinerzeugern des Landes gehören die Carmel-Weinkellereien, die Barkan Wine Cellars und die Golan Heights Winery. Mein persönliches Highlight war ein Cabernet Sauvignon der Flam Winery.
Israelische Weine werden leider nur in bescheidenem Maße exportiert, was ich persönlich sehr schade finde. Also nutzt die Gelegenheit bei Bar- und Restaurantbesuchen vor Ort oder deckt euch im Duty Free Shop am Ben Gurion Airport ein. Guter israelischer Wein hat allerdings seinen Preis: 30 – 40 Euro pro Flasche sind keine Seltenheit.
Restaurant-Empfehlungen
Während meiner drei Tel Aviv Aufenthalte habe ich verschiedene Restaurants besucht, die ich euch wärmstens empfehlen kann. Nicht immer war die typisch israelische Küche dabei, doch selbst wenn ihr in Tel Aviv z. B. spanisch oder japanisch essen geht, wird euch die Art der Zubereitung positiv überraschen, und die Frische der Zutaten wird euren Gaumen verwöhnen:
- Vicky Cristina (Tapas-Bar), auf dem historischen Bahnhofsgelände HaTachana
- Onami (japanisches Restaurant), HaArbaa 18 (in der Nähe von Sarona)
- Yulia (Fisch-Restaurant), Tel Aviv Port
- Dallal (mediterrane Küche), Shabazi 10 (Neve Tzedek)
Reisehinweis
Die Bezahlung erfolgt in Israel üblicherweise in der Landeswährung Schekel. Alternativ können aber z. B. Hotelrechnungen oder Luxusartikel in US-Dollar bezahlt werden. Auch Euro werden angeblich in einigen Urlaubsregionen akzeptiert.
Reisetipp
Tel Aviv ist nur eine knappe Autostunde von Jerusalem entfernt. Wenn ihr also eine Reise nach Israel plant, darf ein Tagesausflug nach Jerusalem nicht fehlen. Die Altstadt mit ihren vielen verwinkelten Gassen ist wunderschön, die kulturellen Highlights sind vielfältig. Ob Klagemauer, Grabeskirche oder Tempelberg – ein Besuch dieser historischen Stätten wird eure Israel-Reise unvergesslich machen.